Eine Sekunde – Todlebendig !
Buchauszug
Original vom 09.09.2014
…ich wusste beim ersten Blick als der Wagen hinter der Kurve hervor kam, dass dies mein Ende sein wird. Daran hatte ich keinen einzigen, auch nicht den leisesten Zweifel. Und genau in diesem Moment, als mir hundertprozentig klar war, dass ich im nächsten Augenblick tot sein werde, geschah das Unmögliche.
Ich erwischte in absoluter Perfektion genau die richtige Tausendstelsekunde um in eleganter, athletischer Weise einen Salto über das Fahrzeug zu performen. Gut, ich konnte während meiner Annäherung schon erkennen, dass mein Knie am Scheinwerfer des Autos aufprallen wird. Ich habe auch zugeschaut, die Zeitlupe beobachtet, wie mein Knie das Glas der Leuchte zerschmetterte.
Noch kam es mir nicht komisch vor, dass ich einen solchen Überblick über das gesamte Geschehen hatte. Es fiel mir also noch nicht auf, dass dies zeitlich gesehen, eigentlich gar nicht möglich ist…
…unvernünftig, ist ja unmöglich. Unmöglich, dieses Wort begleitet mich schon mein ganzes Leben lang. Es ist einer jener Begriffe, welcher sich für mich, im Laufe der Zeit, am meisten relativiert hat. Mittlerweile bin ich so weit zu glauben, dass nichts unmöglich ist!
Pass auf: So ein Unfall, das musst Du Dir vorstellen, geht extrem schnell. Man sieht das Auto und schon knallts. Aber ich hatte dermaßen alles im Griff wie nie zuvor in meinem Leben!
…erst jetzt fiel mir auf, wie ich mich fühlte. Und wow, das war und ist das bisher Schönste, was ich je in meinem Leben erfahren habe. Ich befand mich definitiv nicht mehr in meinem physischen Körper. Denn als ich sah, wie mein Knie den Scheinwerfer des Autos in tausend Stücke zerschlug, spürte ich keinerlei Schmerzen. Ohnmächtig kann ich da noch nicht gewesen sein, denn erstens wird man von einem Schlag aufs Knie nicht ohnmächtig und zweitens musste ich ja gerade hochkonzentriert meinen perfekten Absprung nicht nur planen, sondern auch durchführen! Und trotzdem hatte ich alle Zeit der Welt um noch viel mehr zu tun. Darüber gleich mehr. Aber an dieser Stelle will ich doch einen wichtigen Punkt hervorheben: Keiner wird jemals Schmerzen erleiden müssen, die er nicht ertragen könnte. Das Zusammenspiel von Körper und Bewusstsein ist dermaßen genial geregelt, dass eine Bewusstseinsveränderung geschieht die uns vor solchen Erfahrungen bewahrt. Ein Schnitt in den Finger schmerzt auf jeden Fall mehr, als wenn einem dieser ganz abgetrennt werden würde. Im Augenblick der größten Katastrophe löst sich das Bewusstsein vom Körper und insbesondere vom Verstand. Und außerhalb davon befindet sich das, was ich die ‚Ewigkeit’ nenne. In diesem, vom Körper losgelösten Zustand, steht die Zeit einfach still.
Das mit den Schmerzen, das können die Wissenschaftler mittlerweile verständlich erklären. Die massenhaft stattfindende Ausschüttung körpereigenen Hormone zum Beispiel. Aber was von der Wissenschaft bisher noch viel zu wenig untersucht wurde, ist: Ob es tatsächlich ein ebenbürtiges Existieren auch außerhalb des physischen Körpers gibt.
Wenn das Verständnis eines Forschers eine solche Möglichkeit ausschließt, dann ist seine Sichtweise so gefiltert, dass es alles sein könnte, aber nicht das. Warum? Weil nichts sein kann, was nicht sein darf. Dann reduzieren sie solche tiefgreifenden Erfahrungen alleine auf die Wirkung körpereigener Drogen oder durch wildes Hirngefunke erzeugte Phantasien oder wie sie es dann nennen: Halluzination.
…nur weil etwas fantastisch ist, muss es noch lange nicht ‚nur’ Phantasie sein! Viele Menschen glauben lieber eine Lüge als die Wahrheit vor allem dann, wenn sie die Wahrheit für unmöglich halten. Das heißt aber noch lange nicht, dass es nicht wahr sein kann! Wir kennen das ja: Sucht man im Licht zum Beispiel nach Wellen, weil dies dem gängigen Verständnis entspricht, dann wird man auch Wellen finden. Sucht man nach Teilchen, weil man eben Teilchen für wahrscheinlich hält, so lassen sich auch diese finden. Länger als Wellen und Teilchen zu finden hat es übrigens gedauert, bis die Wissenschaftler unter sich einig waren, wer nun Recht hat. Es konnte damals zwar beides möglich sein, aber nur eins von beiden und nicht beides gleichzeitig. Bezüglich der Gleichzeitigkeit aller Dinge waren sie noch nicht so weit fortgeschritten wie sie es heutzutage sind. Damals – und das ist noch gar nicht so lange her – durfte immer nur eine Antwort die ‚Richtige’ sein.
Und bevor sie diesen Graben in ihrer eigenen Vorstellung nicht überwinden konnten, konnten sie auch nicht beide Seiten der Münze erfassen. Gut, viele haben diese Hürde nun gemeistert und viele moderne Wissenschaftler haben entdeckt, dass es tatsächlich im Bereich des Möglichen ist, dass alles gleichzeitig geschieht. Das nenn ich Fortschritt! Es ist kein Fortschritt, etwas zu finden, wonach man sucht. Vielmehr ist es eine Kunst des echten Forschers Dinge zu entdecken, welche er in keinster Weise erwartet hätte. Etwas Neues zu entdecken ist aber auch nicht der ultimative Fortschritt. Nicht die Wissenschaft muss sich entwickeln, sondern die Wissenschaftler! Nicht nur die Welt muss fortschrittlicher werden, sondern wir! Nur wenn die Menschen Fortschritte machen wird Fortschritt in Wissenschaft und Technik die Welt ebenfalls voranschreiten lassen anstatt sie zu zerstören.
…zurück zu mir. Während dem nun also mein rasanter Flug statt fand, spielte sich in einer anderen Welt noch etwas ganz anderes ab. Ich habe mich also damit einverstanden erklärt zu sterben. Mein Verstand hatte sich mit dem Ausruf; Oh Scheiße, jetzt ist es vorbei! bereits vom Leben verabschiedet und sich erlaubt zu sterben. In diesem Moment geschieht ein sehr tiefgreifendes Loslassen. Das ‚sich an der Materie Festklammern’ ist mit einem Schlag beendet. Doch was darauf folgt ist keineswegs der Tod, im Gegenteil sogar!
Niemals zu vor hatte ich mich so frei, so ganz, so geliebt und bewusstseinsmäßig so klar so ruhig und so lebendig gefühlt. Ich befand mich in einer absolut zeitlosen Dimension. Zumindest kam es mir so vor, da ich immer noch wahrnehmen konnte, wie schnell das da unten doch alles ging, mit dem Unfall.
…eins ist klar, ich war noch nie so lebendig wie jetzt, ausgerechnet jetzt, wo ich tot war. Und hier ist es, wo meine Geschichte nun wirklich ‚unglaublich’ wird…
Bruno Würtenberger
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