Suizid
Original vom 26.12.2010

Aufgrund des freiwilligen Hinscheidens eines lieben Freundes und bekannten Schauspielers wurde ich gebeten, etwas zu diesem Thema zu schreiben. Es ist also ausdrücklicher Wunsch des mittlerweile Verstorbenen, diesem Thema einen Artikel zu widmen. Dies ist keine leichte Aufgabe, da es mir in gewissem Sinne widerstrebt aber andererseits bestimmt über große Aktualität verfügt. Viele Menschen machen sich darüber Gedanken und gerade in unseren Kreisen fragen sich wohl viele, ob es moralisch verwerflich ist, freiwillig aus dem Leben zu scheiden oder nicht. Daher und zur Klärung zuerst folgendes:
Ein Suizid erfüllt nicht die juristischen Grundlagen eines Mordes. Deshalb ist es auch nicht korrekt, von Selbstmord zu sprechen, eher von Selbsttötung. Daher ist es – rein juristisch betrachtet – kein irdisches Vergehen, sich selbst umzubringen. Ich persönlich bin der Meinung, dass ein Suizid unter gewissen Voraussetzungen, moralisch durchaus zu vertreten ist. Früher war ich nicht immer dieser Meinung. Früher dachte ich, dass es immer verwerflich ist sich selbst oder jemand anderem, das Leben zu nehmen. Damals, das muss ich zugeben, war mein Leben einfacher. Denn damals glaubte ich zu wissen, was richtig und was falsch ist. Heute sehe ich das differenzierter, was die Sache nicht unbedingt leichter macht. Heute kann ich durchaus verstehen, dass, aufgrund eines gewissen Schmerzpegels, ein Leben nicht mehr möglich respektive erträglich sein kann. Einerlei, ob es sich um rein körperlichen oder um seelischen Schmerz handelt.
Suizid aufgrund seelischer Schmerzen könnte jedoch leicht verhindert werden, ein klein wenig Bewusstseinsarbeit könnte da schon vieles an Leid verhindern und so manch ein frühzeitiges Ableben – inklusive den dazugehörigen Kollateralschmerzen – unnötig machen.
Es ist also eins, sich selbst und seinem eigenen Leid ein Ende zu setzen, oder einem anderen Leid zuzufügen. Von moralischer Seite hergesehen, sollte man diesen Kollateral-Effekt durchaus ebenfalls in Betracht ziehen. Es würde sich lohnen, auch darüber nachzudenken, wie es den Anderen, den Angehörigen und Freunden geht, nachdem man sich selbst aus dieser Ebene verabschiedet hat. Hier könnte Mitgefühl für den Nächsten ebenfalls eine Veränderung bewirken. Ich spreche nun natürlich von seelisch bedingten Suizidabsichten. Was körperlichen Schmerz angeht, muss jeder für sich selbst entscheiden, wozu er bereit ist und wie viel er davon ertragen kann. Von unerträglichen körperlichen Schmerzen kann der Tod die einzige Erlösung sein, sowohl für den Leidenden wie auch für angehörige Mitleidende. Hier möchte ich weder entscheiden, noch die Verantwortung übernehmen darüber, wie viel es zu ertragen gilt oder nicht.
Bei seelisch bedingten Suizidgedanken kann ich jedoch sagen, dass es Möglichkeiten und Auswege gibt! 90 % aller seelisch bedingter Suizide könnten vermutlich leicht vermieden werden und damit auch die vielen schmerzhaften und verzweifelten Momente der unzähligen von Suizid betroffenen Angehörigen. Viele der Gründe für seelisch bedingte Selbsttötungen liegen unserem Gesellschaftssystem zu Grunde. Schulische Leistungen, Geldprobleme, Statusanforderungen, Ehrgeiz, Mangelbewusstsein und Materialismus, um nur einige zu nennen. Diese Fälle könnten leicht aus der Welt geschafft werden durch eine neue, sinnvolle Werteänderung unserer gesellschaftlichen Ansichten und Anforderungen.
Den Dingen seinen Lauf lassen
Wann immer möglich bin ich der Meinung, dass es am sinnvollsten wäre, den Dingen seinen Lauf zu lassen. Die große Schöpferintelligenz kennt den besten Zeitpunkt für ein möglichst geschmeidiges Hinübertreten eines jeden Einzelnen von uns genauestens. Daher, sofern irgendwie erträglich, würde ich dem nicht vorgreifen.
Früher hatte ich zahlreiche Kontakte mit durch Suizid Verstorbenen und auch mit solchen, welche es versucht haben und es nicht geklappt hatte. Alle, bei denen es geklappt hat, haben gesagt:...[Mehr mit Premium]
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