Der Tod des Heiligen und die Erlösung des Sünders
oder: “Jenseits von Gott”
Sobald Du das Leben so erlebst, wie es wirklich ist, musst Du Dich sowohl vom Heiligen wie auch vom Sünder in Dir verabschieden. Sie existieren nicht mehr. Beide müssen dem Leben weichen, wenn Du in es eintauchst. Das wahre Leben befindet sich, wie ich immer wieder betone, jenseits des Verstandes. Es ist immer bloß der Verstand, welcher Unterschiede zu machen pflegt. Jenseits des Verstandes verschwinden alle Unterschiede, alle Bewertungen und Urteile.
Plötzlich steht die Schönheit eines blühenden Kirschbaumes nicht mehr über der Schönheit eines Müllhaufens. Der Gute nicht mehr über dem Bösen. Die Menschen bekämpfen das Böse deshalb so erfolglos, weil sie intuitiv wissen, dass, sobald dieses verschwindet, auch das Gute dahin wäre. Ja, solange es das Eine gibt, besteht auch dessen Gegenpol. Verschwindet das Eine, so löst sich auch das Andere auf. Immer verschwindet entweder beides oder nichts. Darum fürchten sich die Menschen vor dem wahren Leben, denn da sind keine Gegensätze mehr, an denen man sich orientieren oder gar festhalten könnte. Das macht Angst.
Diese allgegenwärtigen Unterschiede stellt der Verstand anhand von Bewertungen und Vergleichen her. In dem Moment, wo Du dies unterlässt, taucht vor Dir das Leben auf so, wie es wirklich ist. Alles gleich und doch unterschiedlicher als je zuvor. Nicht mehr unterschiedlich in den Bewertungen, da sind alle Dinge gleich, aber doch anders in Hinsicht auf die ganz persönliche Einzigartigkeit eines jeden.
Folgt man diesem Gedanken bis zum konsequenten Schluss, dann taucht jedoch noch eine weit größere Gefahr auf; so wie der Teufel darin sein Ende findet, wird es auch Gott finden. Beides entsprang den Vorstellungen des Verstandes mit all seinen unzähligen Ängsten. Der Begriff Gott wurde ursprünglich mangels besserer Worte für all das verwendet, was dem Menschen schön und unerklärlich war. Der Teufel war zuständig für all das andere, das Unschöne welches meist ebenfalls unerklärlich war. Heute jedoch, in einer Zeit wo vieles erklärbarer wurde wird es, sowohl für Gott als auch für seinen Gegenpart, wesentlich schwieriger, zu bestehen. Zumindest in der Version welche sich bisher in uns festgesetzt hat. Wie oder wer, will nun aber mit Sicherheit festlegen können, was göttlich und was teuflisch, was himmlisch und was höllisch, was schön und was hässlich ist? Gut, solange wir bloß die widersprüchlichsten Gegensätze für einen Vergleich heranziehen, scheint es zu funktionieren. Wenn wir, für dieselbe Betrachtungsweise jedoch nur kleine Gegensätzlichkeiten wählen, so sieht die Geschichte schon wesentlich anders aus. Wir können zum Beispiel eine wunderschöne Orchidee mit einem grauen Mäuschen vergleichen und es wird schon sehr bald klar, dass beide mit Leichtigkeit in die Kategorie schön oder göttlich hineinpassen könnten.
Die Annahme liegt jedoch nah, dass da einer der Angst vor Mäusen hat, schnell zu einem anderen Schluss kommen könnte, oder? Tja, und unter all jenen, welche dieselbe Angst teilen, teilen sich die Menschen natürlich auch denselben Gott. Somit ist eine Religion/Konfession nichts weiter, als ein Verbund geteilter menschlicher Ängste!
Gott bedeutet ursprünglich Leben. Und wenn man sich vor einem Teil des Lebens fürchtet, wohin soll man es dann platzieren? Genau, in die Hölle oder zumindest in eine andere Religion. Da sich die Religionen nicht alle Ängste gleich teilen, befinden sich natürlicherweise immer die anderen, die andere Religion, die Andersgläubigen auf dem falschen Weg…
In dem Masse, wie sie ihre Heiligen hochhalten, halten sie auch ihren Gegenpol aufrecht. Tja, scheint echt ein endloses Spiel zu sein. Und das alles bloß deshalb, weil sie zu feige sind, sich ihren Ängsten wirklich zu stellen.
Hast Du schon mal Berichte über Erfahrungen aus der Hölle studiert? Von Menschen die in bestimmten Situationen Einblick erhalten haben? Ist Dir nicht aufgefallen, dass diese immer aus dem christlichen Bereich des Glaubens stammten? Tja, ist das nicht komisch, dass jemand, der noch nie was von der Hölle gehört hat, sie auch noch nie erlebt hat? Was will uns das denn wohl sagen? Tja, gewisse Dinge nicht zu wissen kann offenbar genauso segensvoll sein wie das Wissen um bestimmte Dinge. Somit kann man also auch nicht mehr behaupten, dass Wissen gut und Unwissen schlecht ist. Im Gegenteil, manchmal kann Unwissenheit ein ganz schöner Segen sein. Vorausgesetzt man weiß, was man nicht wissen sollte.
Suchst und liebst Du Gott wahrhaftig, so verleiht Dir dies auch den Mut, über diese Grenze von Gut und Böse hinaus zu gehen und dem, was Gott wirklich ist, zu begegnen. Nur wer alles riskiert kann alles gewinnen. Gottesfurcht hat noch keinen weitergebracht als bis vor die Tore der Hölle. Du kannst sie hinter Dir lassen, über sie hinauswachsen und ins Leben eintauchen, wie es wirklich ist. In die Welt und das Leben jenseits des Verstandes. In die Wirklichkeit eben…
Danach wirst Du alles Vorangegangene als Projektion Deines Verstandes erkennen und es wird Dir klar, wie absurd Deine Art zu leben zuvor gewesen ist. Du lebtest inmitten einer Projektion, immer einen Schleier von tausenden von Filtern welche Dir die klare Sicht auf die Wirklichkeit verunmöglicht haben, vor Augen. Du erwachst in eine Welt welche vollkommen anders ist. Sie ist dermaßen vollkommen, dass es Dir nicht mehr gelingen wird, wirkliche Urteile und Bewertungen zu fällen. Du bist befreit in einer Welt die freier nicht sein könnte. Der große Schock ist jedoch vielmehr der, dass ...[Mehr mit Premium]
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